18.11.2012 13:54 Age: 11 yrs
Category: WE-TRIP, NATUR-WE-TRIP
By: Hamburger Freizeitverein

Mit dem HFT im Harz oder auch: Wo waren Marlies und Martin?


Erst mal für alle, die am liebsten nur den ersten und letzten Satz eines Textes lesen: Für mich die bislang beste Veranstaltung 2010. (Dies ist mit erster Satz gemeint.) Sogar ohne Marlies und Martin, den unfreiwilligen Helden von 2009. Wer Näheres wissen möchte, frage einen der damaligen Teilnehmer nach den Ereignissen jenes legendären Abends.

Doch zurück zu 2010. Das Wetter zeigte sich zwar bereits bei der Anreise von einer etwas zweifelhaften Seite, aber dafür war der Verkehr weitaus weniger schlimm, als ängstliche Gemüter (ich) so befürchtet hatten.
Beatrice und Thomas bekamen reichlich Gelegenheit, traute Zweisamkeit vor dem Elbtunnel zu genießen und hätten fast das Abendessen versäumt. Und das wäre schade gewesen. Ein für den Preis tolles Angebot mit selbstgemachten Salaten und verschiedenen Sorten besten Harzer Bäckerbrotes. Dazu eine freundliche, schlagfertige Wirtin, die emsig bemüht war, die laktose- beziehungsweise glutenfreie Aufschnittecke gegen unberechtigte Entnahmen zu verteidigen.

Im Anschluss gab es - Ihr habt es vielleicht schon geahnt - ein nettes geselliges Beisammensein und die Gelegenheit, die im letzten Jahr geschlossenen Bekanntschaften mit dem sehr süffigen Heidelbeerwein zu erneuern. Verweigerer bekamen auch ein gutes Bier. Zum Bezahlen wurde die auch schon aus dem letzten Jahr bekannte Zettelwirtschaft eingesetzt. Es blieb übrigens nichts offen.

Gutes Essen und Trinken macht bekanntlich müde. Die Nacht verlief ereignislos, denke ich jedenfalls - und wer Gegenteiliges erlebt hat, rufe mich an und berichte von seinen Erlebnissen. Die Ruhe inmitten der umgebenen Natur wurde allenfalls durch das laute Knarren der eigenen Matratze beim Umdrehen gestört. Am Morgen war der Wecker nicht unbedingt von Nöten, dessen Arbeit erledigten die Frühaufsteher mit lustigem Türschlagen gleich mit.

Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen, diesen Satz habe ich von meinen Großeltern gelernt im Gästehaus der Polizei war er scheinbar auch bekannt. Jedenfalls bildete das Frühstück eine ausgezeichnete Grundlage für unsere Wanderung auf den Brocken. Start war Torfhaus. Nach anfänglicher Verwirrung, irritierten Navis und zweimal fünf Minuten Wartezeit vor roten Baustellenampeln - von jeder Seite einmal - gelang es uns aus Altenau hinaus und auf den Parkplatz von Torfhaus zu kommen. Drei Euro Parkplatzgebühr sind im Vergleich mit Hamburger Tagespreisen fast ein Schnäppchen. Das Wetter spielte auch mit Sonne und Wolken wechseln sich ab, aber der Regen blieb aus.

Von 21 Teilnehmern der Harzreise machten sich 17 auf den Weg. Thomas 1 und Karin verschlug es nach Goslar, während Thomas 2 und Beatrice den Aufstieg per Brockenbahn in Angriff nahmen. Beide Kleingruppen zeigten sich später durchaus sehr zufrieden mit ihren jeweiligen Reisearrangements.

16 Kilometer hin und zurück lagen vor uns. Dabei waren etwa 450 Höhenmeter zu überwinden. Nach einer längeren Pause zog sich das HFT-Teilnehmerfeld doch etwas weiter auseinander. Aber letztlich nicht so schlimm. Niemand ging allein. Eine kleine Völkerwanderung war auf dem Weg zum Gipfel und auch die vorbeiziehende Brockenbahn zeigte sich gefüllt wie zur Rushhour im Hamburger Berufsverkehr. Spaß machte es trotzdem und vor allem, es kamen alle an. Meinem Respekt für Kirsten, die sich trotz einer bösen Erkältung auf den Gipfel gekämpft hat.

Oben gab es alles, was das Herz begehrte, von Erbsensuppe bis zum Glühwein. Nur keine Aussicht. Die ging im Nebel (Oder waren es Rauchwolken?) unter. Dafür war es recht zugig und kühl, aber man fand Wärme in einer der wohl hässlichsten Großkantinen, die ich jemals auf einen Berg gesehen habe. Trotzdem bildeten sich lange Schlangen an der einzigen offenen Kasse. Auch Thomas und Beatrice fanden den Weg hinein, so das sich immerhin 19 HFTler gleichzeitig auf der höchsten Erhebung Norddeutschlands aufhielten.

Wie das so ist, die einen gingen schon mal zurück, die anderen standen noch beim Gipfelfoto beziehungsweise warteten (buchstäblich) auf besseres Wetter. Aber auch den Rückweg haben alle gefunden. Keiner ist für immer auf dem Berg geblieben. Glück gehabt. Meine Gruppe machte noch einen sehr netten Schlenker, der uns etwas fern von den Touristenmassen (das sind aber immer die anderen) auf schmalen Wegen durchs Grün führte. Das war eine Gute Idee von Jürgen.

Abends wurde gegrillt und da die angekündigten kleinen schwarzen hungrigen und deshalb extrem grausigen und gefährlichen Fliegen ausblieben, war das eine kulinarische, leckere Veranstaltung mit interessanten Gesprächen und allerlei Gelächter. HFT kann wirklich Spaß machen. Bei Heidelbeerwein (ja, Bier gab es auch und sogar Tee) und als Krönung Pernod-Cola (Thomas 2 hatte mich gezwungen) verlief der Abend ganz harmonisch.

Den nächsten Tag kürze ich jetzt etwas ab. Immer noch gutes Frühstück, danach lief die Gruppe bei Dauernieselregen etwas auseinander. Ein Teil machte sich auf nach Goslar, ein anderer nach Torfhaus, um gemeinsam durch den Märchenwald zu wandern. Soll trotz des Regens sehr schön gewesen sein. Wir selbst haben nach einer Viertelstunde des Wartens im Regen auf einen mit Auto verschollenen HFTler (ist wieder aufgetaucht) die Flucht ergriffen und sind nach Hause gefahren.

Wünschen würde ich mir, das Cornelia und Joachim nächstes Jahr die Veranstaltung wieder anbieten. Wie gesagt, für mich nicht nur wegen der schönen Wanderung, sondern auch aufgrund der mitreisenden Menschen die beste Veranstaltung bislang.

Ach so, um die Frage vom Anfang endgültig zu beantworten. Marlies konnte nicht mit und wer ist eigentlich Martin?

Foto: copyright Luise/pixelio.de


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